Seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) im September 2022 besteht in Deutschland eine klare Pflicht zur Arbeitszeiterfassung. Diese Verpflichtung leitet sich aus § 3 des Arbeitsschutzgesetzes ab und wurde durch das sogenannte „Stechuhr-Urteil“ des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von 2019 weiter untermauert. Demnach müssen Arbeitgeber ein objektives, verlässliches und zugängliches System zur Erfassung der täglichen Arbeitszeit einführen.
Obwohl die gesetzliche Pflicht zur digitalen Zeiterfassung bereits besteht, gibt es Übergangsfristen für bestimmte Unternehmen. Der Koalitionsvertrag 2025 sieht vor, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie bestimmte Branchen zusätzliche Zeit erhalten, um die neuen Anforderungen umzusetzen. Dennoch wird empfohlen, sich frühzeitig mit digitalen Lösungen vertraut zu machen.
Die Gebäudereinigungsbranche ist besonders von der Zeiterfassungspflicht betroffen. Bereits vor dem BAG-Urteil bestand für diese Branche eine Dokumentationspflicht gemäß dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz. Die neue Regelung verschärft nun die Anforderungen und macht die digitale Erfassung zur Norm.
Für mobile Reinigungskräfte bietet die digitale Zeiterfassung erhebliche Vorteile. Arbeitszeiten können exakt dokumentiert werden, was die Einhaltung von Pausenregelungen und Höchstarbeitszeiten erleichtert. Zudem ermöglicht die Digitalisierung eine effizientere Planung und Abrechnung von Arbeitszeiten.
Gemäß den aktuellen gesetzlichen Vorgaben müssen folgende Daten erfasst werden:
Die Erfassung sollte idealerweise am selben Tag erfolgen. Zwar kann die Aufgabe der Zeiterfassung an Mitarbeitende delegiert werden, jedoch bleibt die Verantwortung für die ordnungsgemäße Dokumentation beim Arbeitgeber
Die Umstellung auf digitale Zeiterfassungssysteme bietet zahlreiche Vorteile:
Die Pflicht zur digitalen Zeiterfassung ist ein bedeutender Schritt hin zu mehr Transparenz und Fairness am Arbeitsplatz. Besonders für die Gebäudereinigungsbranche ist es essenziell, sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinanderzusetzen und geeignete digitale Lösungen zu implementieren. Dies gewährleistet nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern bietet auch Chancen zur Optimierung interner Prozesse.
Viele Gebäudereiniger haben die digitale Arbeitszeiterfassung auch schon vor dem Urteil in Ihrem Unternehmen eingesetzt, um effizienter im Tagesgeschäft arbeiten zu können. Eine transparente Lohnabrechnung steigert die Motivation und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter und verhindert Unstimmigkeiten bei der Lohnabrechnung. Die Objektleitung und der Innendienst arbeiten zudem effizienter und können die Lohnabrechnung vollkommen digital und mit wenigen Klicks am Monatsende aufbereiten. Somit haben Sie und Ihre Mitarbeiter mehr Zeit fürs Wesentliche und werden in Zukunft von Stundenzetteln nicht weiter aufgehalten.