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Arbeitsrecht

Mahnwesen in der Gebäudereinigung: Wie und wann schreibe ich am besten Zahlungserinnerungen und Mahnungen?

Leonie Klinger
19.7.2023

Effektives Forderungsmanagement ist für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, und die Gebäudereinigungsbranche bildet hier keine Ausnahme. Mahnungen spielen eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass ausstehende Zahlungen pünktlich und vollständig eingehen. In diesem Blogartikel erfahren Sie alles Wichtige über das Mahnwesen in der Gebäudereinigung, die verschiedenen Mahnstufen und die Bedeutung von Zahlungserinnerungen.

Das Mahnwesen im Allgemeinen

Das Mahnwesen ist ein Prozess, bei dem Unternehmen säumige Zahlungen von Kunden einfordern, die ihre Rechnungen nicht rechtzeitig beglichen haben. In der Gebäudereinigungsbranche, in der es oft um regelmäßige Dienstleistungen geht, ist ein effizientes Mahnwesen von großer Bedeutung, um den Cashflow aufrechtzuerhalten und die finanzielle Gesundheit des Unternehmens zu sichern. Hier sind die Schritte im Mahnwesen:

1. Rechnungsstellung

Der erste Schritt ist die ordnungsgemäße Rechnungsstellung. Die Rechnungen sollten klar, präzise und vollständig sein. Sie sollten alle relevanten Informationen wie erbrachte Leistungen, Preise und Fälligkeitsdaten enthalten. Die Fälligkeit der Vergütung erfolgt nach der Abnahme der Arbeit gemäß dem Gesetz (BGB § 641 Abs. 1 S. 1). Es wird empfohlen, Rechnungen möglichst bald nach Abschluss der Arbeiten zu stellen. Kunden haben 30 Tage Zeit, um die Rechnung zu begleichen oder etwaige Unstimmigkeiten zu melden. Das Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen (§ 286 BGB) schreibt eine 30-Tage-Frist verpflichtend vor. Mahnungen dienen nicht mehr der Fristsetzung.

2. Zahlungserinnerungen

Sobald das Zahlungsziel abgelaufen ist, ist es ratsam, eine freundliche Erinnerung an den Kunden zu senden. In dieser Erinnerung können Sie höflich an die ausstehende Zahlung erinnern und den Kunden dazu auffordern, die offene Rechnung zu begleichen. Wichtig ist dabei:

  • Klare Kommunikation: Ihre Zahlungserinnerungen sollten klar und präzise sein. Geben Sie das Fälligkeitsdatum an und erklären Sie, wie der Kunde zahlen kann.
  • Höflichkeit bewahren: Auch wenn die Rechnung überfällig ist, ist es wichtig, höflich und respektvoll zu bleiben. Vermeiden Sie aggressive oder einschüchternde Formulierungen.
  • Klare Fristen: In Zahlungserinnerungen sollten klare Fristen gesetzt werden. Der Kunde sollte genau wissen, bis wann die Zahlung erfolgen muss.
  • Kontaktaufnahme: Falls die Zahlungserinnerungen keine Wirkung zeigen, ist es ratsam, den Kunden direkt anzurufen oder zu kontaktieren, um das Problem zu besprechen und Lösungen zu finden.

Bei Nichtreaktion des Kunden können Mahnungen verschickt werden. Die Kosten für Mahnungen trägt der Schuldner. Das gerichtliche Mahnverfahren kann nach Zahlungsverzug sofort eingeleitet werden. Eine Mahnung muss den Hinweis enthalten, dass es sich um eine Mahnung handelt, und klare Angaben zu Absender und Empfänger, der betroffenen Rechnung, Verzugszinsen und einer aktualisierten Zahlungsfrist enthalten.

3. Verschiedene Mahnstufen

Falls die Erinnerung keine Wirkung zeigt, ist es notwendig, verschiedene Mahnstufen zu durchlaufen. Dies sind in der Regel gestaffelte Mahnungen, um den Druck auf den säumigen Kunden zu erhöhen. Hier sind einige typische Mahnstufen:

Erste Mahnung: Die erste Mahnung ist in der Regel eine freundliche Erinnerung an den Kunden. Sie sollten höflich auf die ausstehende Zahlung hinweisen und eine klare Frist für die Begleichung der Rechnung setzen. Geben Sie dem Kunden das Gefühl, dass Sie sein Anliegen verstehen und ihm entgegenkommen möchten.

Zweite Mahnung: Wenn die erste Mahnung unbeantwortet bleibt, können Sie zur zweiten Mahnung übergehen. In dieser Stufe sollten Sie den Ton verschärfen und klarmachen, dass die ausstehende Zahlung dringend erforderlich ist. Erwähnen Sie mögliche Konsequenzen, wie Verzugszinsen oder rechtliche Schritte.

Letzte Mahnung: Die letzte Mahnung ist der letzte Schritt vor rechtlichen Schritten. In dieser Mahnung sollten Sie klarstellen, dass dies die letzte Warnung ist und rechtliche Schritte unmittelbar bevorstehen, falls die Rechnung nicht beglichen wird. Erwägen Sie, einen Anwalt oder ein Inkassounternehmen einzuschalten, um die Forderung einzutreiben.

Weitere gesetzliche Regelungen

Zusätzlich können auch vertragliche Zahlungsfristen auf Rechnungen angegeben werden. Bei Zahlungsverzug entstehen Verzugszinsen, die je nach Kundenart unterschiedlich hoch sind. Geschäftskunden haben einen Zinssatz von 9% über dem Basiszinssatz der Bundesbank, während Privatkunden 5% über dem Basissatz zahlen müssen. Die Unterscheidung zwischen Geschäfts- und Privatkunden ist wichtig, da Privatkunden ausdrücklich über Fristen und Konsequenzen von Zahlungsverzug informiert werden müssen.

Es ist ratsam, Zahlungsfristen auf Rechnungen zu vermerken und diese bereits im Vertrag mit dem Kunden festzulegen. Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sollten Standardfristen und -prozeduren für das Forderungsmanagement enthalten. Die Kundenpflege sollte bei der Festlegung von Zahlungsfristen berücksichtigt werden, da große Kundenbestände auf standardisierte Fristen setzen können, während Unternehmen mit wenigen Kunden individuelle Fristen bevorzugen.

Fazit

Insgesamt ist ein strukturiertes Mahnwesen von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen pünktlich bezahlt wird und finanzielle Engpässe vermieden werden. Es ist jedoch ebenso wichtig, höflich und respektvoll zu bleiben, um die Kundenbeziehung nicht unnötig zu belasten. Wenn alle Bemühungen scheitern, kann es notwendig sein, rechtliche Schritte einzuleiten, um Ihre Forderungen einzutreiben.

Mahnungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Forderungsmanagements in der Gebäudereinigungsbranche. Ein strukturiertes Mahnwesen mit verschiedenen Mahnstufen und Zahlungserinnerungen kann dazu beitragen, dass ausstehende Zahlungen pünktlich eingehen und die finanzielle Stabilität des Unternehmens gewährleistet ist. Dabei ist es wichtig, höflich und respektvoll zu bleiben, um die Kundenbeziehung nicht unnötig zu belasten. Wenn alle Bemühungen scheitern, können rechtliche Schritte notwendig werden, um die Forderungen einzutreiben.

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