Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Gewerkschaft IG Bau und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Vereinbarung bringt bedeutende Lohnerhöhungen für die Beschäftigten in der Branche mit sich.

Kernpunkte der Tarifeinigung:

• Lohnerhöhung für Einstiegskräfte: Der Mindestlohn in der Lohngruppe 1 steigt von 13,50 Euro auf 14,25 Euro ab Januar 2025 und weiter auf 15 Euro ab Januar 2026.
• Erhöhung für Fachkräfte: In der Lohngruppe 6 steigt der Mindestlohn von 16,70 Euro auf 17,65 Euro (2025) und 18,40 Euro (2026).
• Azubivergütungen: Auch Auszubildende profitieren von der Einigung. Ihre Vergütungen steigen je nach Lehrjahr auf 1000, 1150 bzw. 1300 Euro.
• Laufzeit: Der neue Tarifvertrag gilt für zwei Jahre, von 2025 bis 2026.

Insgesamt bedeutet dies eine Lohnsteigerung von 11,1 Prozent für Einstiegskräfte und 10,2 Prozent für Fachkräfte über die gesamte Laufzeit.

Herausforderungen und Kompromisse

Christian Kloevekorn, Vorsitzender der BIV-Tarifkommission, beschrieb die Verhandlungen als "hart" und teilweise "verhärtet". Er betonte, dass die ursprüngliche Forderung der Gewerkschaft nach einer Lohnerhöhung von über 30 Prozent für ein Jahr die Gespräche erschwert habe.

Trotz der Herausforderungen wurde ein Kompromiss erzielt, der laut Kloevekorn die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sowie die Interessen der Branche und der Sozialpartnerschaft berücksichtigt.

Ausblick

Obwohl kein 13. Monatseinkommen vereinbart wurde, haben beide Seiten Gespräche über einen möglichen Gewerkschaftsbonus ab 2027 in Aussicht gestellt. Diese Verhandlungen sollen Ende 2025 beginnen.

Die Tarifeinigung zeigt, dass trotz schwieriger Verhandlungen und unterschiedlicher Ausgangspositionen ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss möglich ist. Sie bietet den Beschäftigten in der Gebäudereinigungsbranche eine spürbare Lohnerhöhung und den Unternehmen Planungssicherheit für die kommenden zwei Jahre.